Jahrtausendelang galt der deutsche Wald als dunkel und gefährlich, als Wohnort von Dämonen und Fabelwesen. Die Germanen verehrten Bäume als Sitz von Göttern – welche die frühen Christen deshalb fällten. Bis heute ist der Wald für viele Deutsche ein Sehnsuchtsort.
Gerade Buchenwälder wecken bei den Deutschen Emotionen.
Dichter und Maler machten ihn zum Symbol einer ersehnten heilen und träumerischen Welt.
Das romantische Waldgefühl entstand aus der städtischen Intellektuellenkultur heraus. Mit dem Ausbau der Städte und der beginnenden Industrialisierung hatten viele das Gefühl, einen Teil der Natur und einen natürlichen Erholungsraum verloren zu haben. Der Wald wurde zu einer Erinnerungslandschaft – ein Ort, den die Städter bereits verloren hatten.
Unter anderem der Maler Caspar David Friedrich und der Dichter Joseph von Eichendorff schenkten dem Wald große Beachtung. So schrieb von Eichendorff 1810 in seinem Gedicht „Abschied“:
O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächtger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäftge Welt,
Schlag noch einmal die Bogen
Um mich, du grünes Zelt!
Auch viele Märchen der Gebrüder Grimm, ebenfalls Vertreter der Romantik, spielen im Wald: Hänsel und Gretel etwa, Rotkäppchen und Schneewittchen.
Verbreitung
Sie ist die häufigste Laubbaumart in Deutschlands Wäldern. Mit ihrem recht variablen Höhenwuchs von bis zu 45m kann sie alle anderen Laubbäume – außer vielleicht der Esche – übertreffen. Ihre Wuchsform kann im Wald recht schlank ausfallen – mit einem bis zu 25 Metern astfreien Stamm und mit schräg nach oben gerichteten Kronenästen. Außerhalb des Waldes – im Freistand – geht die Buche aber eher in die Breite. Dort beginnt meist schon in zwei bis drei Metern Höhe eine ausladende Krone auf einem wuchtigen Stamm. Sie wird hier in Deutschland selten älter als 300 bis 350 Jahre. Die älteste Buche in Europa steht in den Österreichischen Kalkalpen und ist 550 Jahre alt. Auffällig und einzigartig unter den Waldbäumen ist ihre bis ins hohe Alter glatte, silbergraue, allerdings gegen direkte Sonnenbestrahlung empfindliche Rinde.
Sie ist pure Europäerin. Allerdings sind ihr die Winter in Nordeuropa mit Ausnahme der eher küstennahen Flachlandgebiete in Südschweden und Südnorwegen zu kalt. Richtung Osten wird ihr das Klima schon recht bald zu trocken und die häufigen Spätfröste zu gefährlich. Ihre Ostgrenze ist daher schon im westlichen Polen erreicht und zieht sich östlich der ukrainischen und rumänischen Karpaten bis nach Bulgarien.
Besondere Ansprüche an den Standort stellt die Buche nicht. Der Boden darf lediglich nicht zu nass oder zu trocken sein. Er kann ruhig recht sauer und nährstoffarm sein, aber auch reiner Kalkboden kommt infrage. Solange mindestens 650mm Regen im Jahr fallen, geht’s der Buche gut. Mit anderen Worten: Sie kommt auf allen Waldstandorten gut zurecht, außer in Auwäldern, Mooren, Sümpfen und auf sehr trockenen Böden.
In der Konkurrenz mit den anderen Waldbaumarten ist die Buche deutlich im Vorteil, und zwar durch ihre Laubkrone, die einen ungewöhnlich starken Schatten wirft. Unter dem dichten Kronendach der Buchen können außer Eiben, Stechpalmen und Weiß-Tannen keine der anderen Baumarten lange überleben. Nur ihr eigener Nachwuchs, der hat eine ungewöhnlich hohe und ausdauernde Schattentoleranz. Junge Buchen können über viele Jahre, ja sogar einige Jahrzehnte in diesem Schatten in Warteposition verharren, wachsen aber sofort los, wenn durch einen abgestorbenen oder weggebrochenen Baum ausreichend Licht durchs Kronendach fällt. Wie ausgefeilt diese Schattenstrategie funktioniert, lässt sich beim jährlichen Blattaustrieb beobachten, der sich über fünf, sechs Wochen von Ende April bis in den Juni hinzieht und sukzessive von unten nach oben verläuft: Er beginnt bei den keimenden Buchen am Boden, gefolgt von den jüngeren Buchen im Unterholz, dann werden die unteren Kronenzweige grün und schließlich dann auch das Kronendach. So bekommen alle vom späteren Schatten der Krone betroffenen Triebe immerhin wenige Wochen ausreichend Licht, um fertig auszutreiben.
Form
Das Rotbuche Blatt unterscheidet sich bezüglich der Form nicht von anderen Vertretern seiner Art: es ist oval und läuft am Ende etwas spitz zu. Diese Blattform ist charakteristisch für Buchengewächse.
Größe
Die Blätter können unterschiedlich groß sein: mit einer Länge von 5 – 10 cm sowie einer Breite von 3 – 8 cm sind sowohl kleinere, mittelgroße als auch recht große Exemplare vorhanden. Studien zufolge ist die jeweilige Größe abhängig davon, an welcher Stelle in der Krone beziehungsweise dem Geäst sich das Blatt befinden. Jene Blätter, die weit oben und außen sitzen und demzufolge viel Licht und Sonne abbekommen sind gemäß dieser Theorie größer als jene, die in Stammesnähe sowie im Inneren der Krone wachsen. Auch ist die Größe abhängig vom jeweiligen Alter des Laubes: nach dem Austrieb sind die frischen grünen Blätter logischerweise noch kleiner als „ausgewachsene“ Exemplare im Sommer.
Rotbuche Blatt Merkmale
- Auffällig ist, dass die Blätter der Rotbuche leicht gewellt Dies ist – wie bei manch anderen Gewächsen – jedoch kein Zeichen einer Mangelerscheinung, sondern einfach ein Charakteristikum dieses Gehölzes.
- Betrachtet man den Blattrand, so wird man feststellen, dass dieser nur leicht gesägt ist.
- Die Blätter sind wechselständig angeordnet
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